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Free University of Bozen-Bolzano – unibz

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Collaborative Re-Design with Schools (CoReD) "Gemeinsames Engagement zur Veränderung des Schulraums "

Forschungsergebnisse zeigen, dass sich gut gestaltete Lernräume auf das Wohlbefinden, das Engagement und die Leistungen der Lernenden und Lehrenden auswirken und eine entscheidende Unterstützung für den Wechsel der Schulebene bieten können. Die Sensibilisierung der Pädagogen für den schulischen Raum ist deshalb notwendig, damit sie ihre Arbeitsgewohnheiten und ihre pädagogische Praxis verändern. Wenn neue oder umgestaltete Schulräume erfolgreich sein sollen, brauchen wir Bildungsfachleute, die die Auswirkungen des Schulraums erkennen, damit sie sich in sachkundiger Weise an Diskussionen und Veränderungen beteiligen können.

Der Beitrag der Schulnutzer im Projekt CoReD könnte und sollte von der Bewertung ihres eigenen Klassenzimmers oder Schulraums über die Veränderung des lokalen Raums und der Praxis bis hin zur Auseinandersetzung mit nationalen politischen Agenden, die für die Schulgebäude relevant sind, reichen.

Das übergreifende Ziel des Projekts besteht darin, Aktivitäten durchzuführen und Ressourcen zu entwickeln, die zu einem besseren Verständnis des Bildungsumfelds führen, zunächst bei den Bildungsfachleuten in ihrem eigenen Kontext, später aber auch auf breiterer Ebene, um die lokalen und nationalen Debatten und die Politik zu beeinflussen. Die Projektaktivitäten und -ergebnisse werden Lehrer und Schulleiter dabei unterstützen, sich effektiver mit ihrer Lernumgebung auseinanderzusetzen, und sie in die Lage versetzen, Entscheidungen über Einrichtungen, Materialressourcen und die digitale Bereitstellung zu treffen.

Die CoReD-Forscher haben allgemeine Ansätze und spezifische Methoden entwickelt, die sie in ihrer eigenen Forschung bei der Zusammenarbeit mit Lehrern, Schulleitern und Schülern zur Entwicklung schulischer Lernumgebungen einsetzen können. Ziel ist es nun, international erprobte Ressourcen zu entwickeln, die von Lehrpersonen als frei verfügbare, eigenständige Werkzeuge genutzt werden können und die nicht von Universitätsforschern implementiert oder analysiert werden müssen. Dieses Ziel soll durch die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern und Bildungsfachleuten erreicht werden, indem die Werkzeuge in sechs verschiedenen europäischen Ländern erprobt werden. Die daraus resultierenden Instrumente, Fallstudien und Leitfäden für Praktiker werden in eine Reihe von Sprachen übersetzt und auf einer frei zugänglichen Website mit Links zu den relevanten Medien bereitgestellt.

Gemeinsam werden wir Verbesserungen im Bildungswesen vorantreiben, indem wir Schulgemeinschaften dabei unterstützen, die Bedeutung der Lernumgebung zu verstehen und sachkundige Veränderungen vorzunehmen.

 

CoReD in Italien, insbesondere in Südtirol

Im Norden Italien in der autonomen Provinz Südtirol findet sich eine einzigartige Bildungslandschaft, die durch ihre besondere Schularchitektur gekennzeichnet ist. Im Schulbauprozess werden die pädagogischen Bedürfnisse der einzelnen Schulen mit ihren jeweiligen Schülern und Lehrern, der Standorte und der Gemeinden berücksichtigt. Mit der, im Baurecht (www.provinz.bz.it/hochbau/bestimmungen-richtlinien/891.asp) verankerten Verpflichtung in der Phase Null ein pädagogisches Organisationskonzept zu erarbeiten wird die Bedeutung eines pädagogisch orientierten Planens und Bauens unterstrichen. Diese pädagogischen Organisationskonzepte beschreiben die Räume, die Raumnutzung und die Ausstattung im Detail für jedes Schulbauprojekt. Meist wird dieses Konzept von allen Beteiligten erarbeitet, da Schüler und Lehrer meist eine recht genaue Vorstellung von ihrem idealen Raum zum Lernen und Lehren haben, aber oft nicht wissen wie sie diese einem Architekten bzw. einem Bauträger erklären sollen. Deshalb ist eine qualifizierte Unterstützung nötig. Diese leistet das Netzwerk lernen + raum / spazio + apprendimento / lerch + imparè“ (www.lernenundraum.it) in dem Pädagogen, Architekten und Vertreter der Schulverwaltung zusammenarbeiten.

Nicht nur die weitgehende Schulautonomie der Provinz Südtirol ist eine Besonderheit, sondern auch die Dreisprachigkeit der Provinz und das nach den drei Sprachen – Italienisch, Deutsch, Ladnisch – gegliederte Schulsystem, das auf nationaler Ebene in das italienische Bildungssystem eingebunden ist. Auch wenn sich die drei Südtiroler Bildungssysteme in ihrer Ausrichtung etwas unterscheiden, so finden sich über die Sprachgrenzen hinweg innovative Schulgebäude. Damit verbindet die Schulhausarchitektur auch sprachlich-kulturelle Unterschied und lenkt den Blick auf die pädagogische Arbeit.

Durch CoReD können diese bestehenden Aktivitäten durch europäische und internationale Perspektiven ergänzt werden.

Das vom italienischen CoReD-Team entwickelte Tool ist Cartographic Observation

Freie Universität Bozen Italien: Universitätsprofil

Die 1997 gegründete Freie Universität Bozen ist eine international ausgerichtete, mehrsprachige Universität (Deutsch, Italienisch, Englisch und Ladinisch).

Die fünf Fakultäten mit einem hohen Anteil von Lehrenden (35%) und Studierenden (17%) aus dem Ausland beschäftigen sich mit wirtschaftlichen, naturwissenschaftlich-technischen, informationstechnischen, pädagogischen, ästhetischen und sozialen Grundfragen der Gesellschaft. Etwa 4100 Studierende studieren in mehr als 30 Studienprogrammen und Lehrgängen.

Die Lehrangebote und Forschungsprojekte sind in internationale Netzwerke - wie beispielsweise das der Euregio-Universität mit den Universitäten Innsbruck und Trient - eingebunden und orientieren sich an hohen Qualitätsstandards.

Gelehrt und geforscht wird an 5 Fakultäten und zwei Kompetenzzentren:

Ein wesentliches Merkmal der unibz ist die Dreisprachigkeit in Lehre und Forschung, die in dieser Form in Europa einzigartig ist. In Vorlesungen, bei Sitzungen, Tagungen und generell allen Veranstaltungen finden die drei Hauptunterrichtsprachen – Deutsch, Italienisch und Englisch - Anwendung. Die Universität bietet daher ein ideales Umfeld, um zusätzlich zum Fachstudium kommunikative Kompetenzen zu erwerben, die in der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts unentbehrlich sind.

Free University of Bozen-Bolzano: https://www.unibz.it/

 

Über die Fakultät für Bildungswissenschaften, Campus Brixen-Bressanone

An der Fakultät lehren und forschen derzeit 32 Professorinnen und Professoren sowie 39 Forscherinnen und Forscher. Mehr als 1600 Studierende finden am Campus Brixen optimale Studienbedingungen vor.

Die sehr gute Betreuungsrelation gewährleistet einen kontinuierlichen Austausch mit den Lehrenden. Die hervorragend ausgestattete Bibliothek und die moderne IT-Infrastruktur sorgen für ein ideales Lernumfeld. Die Lehr-Lernräume EduSpaces bieten Studierenden unterschiedliche Gelegenheiten ihr erziehungswissenschaftliches Theoriewissen mit den pädagogischen Herausforderungen ihres zukünftigen Berufs in Beziehung zu setzen. EduSpaces besteht aus:

Die Qualität des Studienangebotes entsteht aus der engen Vernetzung zwischen Forschung, Lehre und Praxis. Sie ergibt sich nicht zuletzt aus dem permanenten Dialog und Austausch mit den Südtiroler Schulämtern und vielen anderen Einrichtungen, die im Bereich der Lehrerausbildung, der angewandten Sozialwissenschaften und der Kommunikation tätig sind.

Eine Besonderheit der Fakultät stellt der 2006 eingerichtete Lehrstuhl für Ladinistik und die daran angeschlossene Ladinische Abteilung dar, in der, neben der diesbezüglichen Forschung, auch die Lehrpersonen für Grundschulen und Kindergärten der ladinischen Täler ausgebildet werden.

Unsere Forschungsätigkeiten bündeln sich in sieben Schwerpunkten:

  • Lebenslanges Lernen – Bildungs- und Entwicklungsprozesse mit Schwerpunkt auf Südtirol;
  • IN-IN Education: INnovative und INclusive Erziehung und Bildung;
  • Psychologie und Förderung des psychischen Wohlbefindens in Bildungskontexten;
  • Sprachen und Mehrsprachigkeit in Südtirol;
  • Ästhetische Erfahrungen und Ausdruckformen;
  • Bildungsbereiche, Fächer und ihre Didaktik in Kindergarten und Grundschule;
  • Sozialkulturelle Welten: Institutionen, Welfare, Soziale Professionen, Umwelt und Bevölkerung.

Schlüsselthemen in unserer Forschung sind: die Erziehung in der Familie, in Kindergarten und Grundschule; das Berufsbild des Lehrenden im Bereich des Lebenslangen Lernens; die Generationenbeziehungen; das Community Development; die gesellschaftlichen und kulturellen Dynamiken im Hinblick auf soziale Ungleichheiten und Herausforderungen; der ökosoziale Wandel und schließlich der große Bereich des Sprachenlernens und der Sprachkompetenzen in einem mehrsprachigen Umfeld.

Faculty of Education: https://www.unibz.it/de/faculties/education/

 

Über das Forschungscluster IN-IN Education: Innovative and Inclusive Education

In der Arbeit des Forschungsschwerpunktes liegt der Fokus auf evidenzbasierten, realitätsbezogenen und signifikanten Zugängen zu Kompetenzen und Lehr-Lern-Praktiken in allen Bildungseinrichtungen, eingebunden in den globalen Rahmen der Werte und Grundsätze der inklusiven Bildung und Erziehung. Die Verbindung von Theorie und Praxis ist dabei forschungsleitendes Interesse.

Die Forschungstätigkeit umfasst folgende Themen:

  • Erziehungs- und Bildungsräume für formale und informale Lernprozesse;
  • Didaktische Materialien (z.B. Montessori-Material, sensorische Materialien, Lernmaterial für selbstgesteuertes Lernen);
  • Inklusive Lehr-Lern-Methoden für heterogene Gruppen (aus der Perspektive der Pädagogik für Kinder mit besonderen Bedürfnissen und/oder geschlechtersensibler Erziehung);
  • Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften und Lehrpersonen in allen Bildungseinrichtungen beginnend mit Kinderkrippe, über Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule bis hin zur Universität;
  • Kompetenzbasierte Bewertungsverfahren für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer;
  • Schulqualität und Schulentwicklung;
  • ICT für Erziehungs- und Bildungsprozesse (z.B. Coding und Computational thinking);
  • ICT für barrierefreien Zugang in Lehr-Lernsituationen (insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen);
  • Inklusion von Studierenden mit besonderen Bedürfnissen in bildungswissenschaftliche Studiengänge;
  • Soziale Inklusion innerhalb und außerhalb von Bildungseinrichtungen;
  • Leitlinien für inklusive Schulen.

Koordinatorin: Prof. Ulrike Stadler-Altmann

IN-IN Education: https://www.unibz.it/de/faculties/education/research/in-in-education/

 

Forscherin in Südtirol (Italien)

Ulrike Stadler-Altmann ist ordentliche Professorin (Ordinaria) an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen. Als Lehrstuhlinhaberin für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik und Sprecherin des IN-IN Education Clusters forscht sie zu den Schwerpunkten Schul- und Unterrichtsentwicklung, Lehrerprofessionalität, Wissenstransferprozesse, Schülerselbstkonzept und Gender in der Erziehungswissenschaft, wie in ihren Publikationen ersichtlich ist. Sie ist ausgewiesene Expertin für die pädagogische Gestaltung des Raumes für erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse. Ihr besonderes Interesse gilt der sozialen Praxis im Raum, der empirischen Erfassung von Lehr-Lern-Handlungen und partizipativen Gestaltungsprozessen. Sie ist Mitglied des Südtiroler Netzwerks lernen + raum (www.lernenundraum.it) und Gründungsmitglied der internationalen Forschungsgruppe DRAPES Design and Research in Educational Spaces (https://www.researchgate.net/project/DRAPES-Design-Research-and-Practice-in-Educational-Spaces).

Darüber hinaus leitet sie die EduSpace Lernwerkstatt, der sich mit dem Erlernen von didaktischem Denken, Transferprozessen und räumlichen Gestaltungselementen für Lehr-Lernprozesse befasst (https:// www.unibz.it/en/faculties/education/eduspace-lernwerkstatt/).

 

https://www.unibz.it/en/faculties/education/academic-staff/person/34570-ulrike-marion-stadler-altmann